Erläuterung zum linken Bild:
Jean Arthur Rimbaud (1854 - 1891) steht als jugendliches Genie zusammen mit Verlaine und Beaudelaire am Beginn der literarischen Moderne Frankreichs. Nach einer kurzen, heftigen Poetenexistenz in Paris und London, verlässt der kaum zwanzigjährige Frankreich. Er dichtet nie wieder, sondern reist als Handelsvertreter, Kaufmann und Forschungsreisender durch Afrika und Arabien. Briefe aus jener Zeit dienen als Textgrundlage für dieses Bild. Jedes farbige Kästchen ist ein bestimmter Buchstabe bzw. ein bestimmtes Zeichen, der Text umfasst 66 Zeilen mit jeweils 33 Zeichen bzw. Leerzeichen. Der Text beginnt mit Briefen aus 1885, Rimbaud klagt über das Leben im heißen Aden, er plant einen Transport, eine Karawane nach dem heutigen Erritea, die ihn nicht nur im angenehmere Landstriche bringen soll, sondern auch das erhoffte finanzielle Glück. Nahezu ein Jahr dauern die Vorbereitungen, das Land Schoa, sein Ziel, und dessen König Menelik, werden in den Briefen nach Hause zum gelobten Land. Im Herbst 1886 bricht die Karawane auf und nach einer Reise von etlichen Monaten zieht Rimbaud im August 1887 Bilanz: zwei Jahre harte Arbeit, kein Paradies und nur das Geld gewechselt, er ist so reich oder arm wie zuvor. Unternehmerschicksal, oder Rimbaud ist doch eher Poet und Glücksritter, als Kaufmann. |
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